Die Kommission hat am 20. Juni eine Strategie für wirtschaftliche Sicherheit vorgestellt, die sich um die Risikobewertung in den Bereichen widerstandsfähige Lieferketten, Sicherheit kritischer Infrastrukturen, Technologiesicherheit und -lecks sowie Risiken wirtschaftlicher Nötigung gruppiert. Die Kommission schlägt vor, die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union zu fördern. Der Europäische Rat wird die Strategie voraussichtlich am 29. und 30. Juni erörtern.

Die Kommission gab am 22. Juni bekannt, dass 107 Verkehrsinfrastrukturprojekte Zuschüsse in Höhe von insgesamt 6,2 Mrd. € im Rahmen der Fazilität Connecting Europe erhalten werden. Die meisten dieser Projekte sind Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), darunter grenzüberschreitende Eisenbahnstrecken, wie die die Strecke Lyon-Turin. Die Seehäfen von 7 Mitgliedstaaten, z.B. in Spanien und Polen, sind ebenfalls Gegenstand von Finanzierungen, um den Ausbau der Stromversorgung vor Ort zu unterstützen. Die Investitionen betreffen auch die Modernisierung der Infrastruktur der Binnenwasserstraßen, insbesondere zwischen Frankreich und Belgien sowie für die Häfen an der Donau und am Rhein.

Am 20. Juni legten die Umweltminister ihre Position zur Verordnung über die Wiederherstellung der Natur fest, die bis 2030 das Ziel hat Ökosysteme, Lebensräume und Arten in 20% der Land- und Meeresgebiete wieder herzustellen. Die Minister diskutierten die Verordnung über CO2-Emissionsnormen für neue schwere Nutzfahrzeuge und die Richtlinie zur Luftqualität.

Die Energieminister entschieden am 19. Juni über ihre Ausrichtung auf den Reformvorschlag für die Integrität und Transparenz des Energiegroßhandelsmarktes (REMIT), der Teil der umfassenden Reform des europäischen Strommarktes ist. Sie diskutierten mit der Kommission über die Vorbereitung auf den kommenden Winter und den internationalen Aspekt der Energiepolitik.

Der Rat hat am 22. Juni seinen Verhandlungsmandat für die vorgeschlagene Verordnung zur Förderung der Munitionsproduktio für Lieferungen von Munition an die Ukraine und zur Auffüllung der Bestände der Mitgliedstaaten angenommen. Dieser Vorschlag soll 500 Mio. € aus dem EU-Haushalt dafür bereitstellen. Der Rat muss die Verhandlungen mit dem Parlament aufnehmen, um die endgültige Fassung des Textes festzulegen.

Die Außenminister tauschten sich am 26. Juni über den Krieg in der Ukraine und die jüngsten Entwicklungen in Russland aus. Sie verabschiedeten eine Aufstockung der Europäischen Friedensfazilität um 3,5 Milliarden €. Die Minister diskutierten auch über die Stärkung der Partnerschaft der Union mit Lateinamerika und der Karibik sowie über den Dialog zwischen Serbien und dem Kosovo. Sie billigten außerdem ihre Schlussfolgerungen zur digitalen Diplomatie, zu Somalia und zur nächsten Sitzung des Internationalen Strafgerichtshofs. Sie verhängten Sanktionen gegen sieben weitere Personen wegen Menschenrechtsverletzungen im Iran.

Der Rat nahm am 23. Juni ein elftes Paket von Sanktionen gegen die Verantwortlichen für den russischen Krieg gegen die Ukraine an. Die neuen Sanktionen verbieten den Warentransit von in Russland zugelassenen Fahrzeugen in die EU sowie den Transit von Waren durch Russland, die aus der EU in andere Länder exportiert werden. Für fünf weitere Medien werden die Sendelizenzen ausgesetzt. Der Beschluss des Rates bedeutet auch das Ende der vorübergehenden Ausnahmeregelung für Deutschland und Polen in Bezug auf die Lieferung von russischem Öl über die Druschba-Pipeline. Darüber hinaus werden 71 Einzelpersonen und 33 Organisationen wegen ihrer Beteiligung an der Verletzung der Integrität der Ukraine bestraft.

Der Europäische Gerichtshof urteilte am 22. Juni, dass Ungarn seinen Verpflichtungen im Bereich Asyl nach dem Unionsrecht nicht nachgekommen ist. Mit einem Gesetz aus dem Jahr 2020 verpflichtete Ungarn bestimmte Drittstaatsangehörige oder Staatenlose, eine Absichtserklärung bei einer ungarischen Botschaft abzugeben und ein Reisedokument zur Einreise in das ungarische Hoheitsgebiet zu erhalten, bevor sie einen Antrag auf internationalen Schutz in Ungarn stellen können. Solche Vorbedingungen sind in der europäischen Richtlinie jedoch nicht vorgesehen.

Das Europäische Gemeinsame Unternehmen für Hochleistungsrechnen (EuroHPC) hat am 20. Juni das in Frankreich ansässige Jules-Verne-Konsortium ausgewählt, um den zweiten europäischen Spitzen-Exa-Supercomputer zu beherbergen und zu betreiben. Die EuroHPC-Supercomputer sollen der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft, aber auch der Industrie und dem öffentlichen Sektor dienen.

Die Kommission hat am 20. Juni ihren Vorschlag für eine spezielle Fazilität zur Unterstützung der Ukraine vorgelegt. Die Initiative, die von 2024 bis 2027 mit 50 Mrd. EUR ausgestattet ist, umfasst Zuschüsse und Darlehen, einen Investitionsrahmen für die Sanierung und den Wiederaufbau des Landes sowie technische Hilfe, insbesondere durch Gutachten und Unterstützung für Kommunen und die Zivilgesellschaft.

Am 23. Juni erklärte die stellvertretende Generalsekretärin für politische Angelegenheiten und Friedenskonsolidierung, Rosemary DiCarlo, vor dem UN-Sicherheitsrat, dass die Vereinten Nationen über die zunehmende Gewalt gegen Zivilisten sehr besorgt seien. Ein Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), der am 19. Juni veröffentlicht wurde, enthüllt die "brutalen Auswirkungen" der russischen Invasion in der Ukraine auf die ukrainischen Bürger.

Am 25. Juni traf Andrij Jermak, Kabinettschef des ukrainischen Präsidenten, in Kopenhagen im Rahmen der Konsultationen zu den Schlüsselprinzipien des Friedens mit nationalen Sicherheitsberatern der Staats- und Regierungschefs von Indien, Südafrika, der Türkei, Japan und den EU-Institutionen zusammen. Die Gespräche konzentrierten sich auf die ukrainische Friedensformel sowie auf die Modalitäten und die Organisation eines Weltfriedensgipfels.

Die Parlamentarische Versammlung des Europarates trat vom 19. bis 23. Juni zusammen. Im Mittelpunkt standen Debatten über die politischen Folgen der russischen Aggression gegen die Ukraine, die Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an den Olympischen Spielen und den Zugang zum Latschin-Korridor zwischen Armenien und Aserbaidschan. Die Versammlung diskutierte auch die jüngsten politischen Entwicklungen in Polen, die Integration von Migranten und Flüchtlingen und den gesundheitlichen und sozialen Schutz von Arbeitnehmern mit irregulärem Status sowie die Situation von Weißrussen im Exil, die Menschenrechtsreform Großbritanniens und die Frage der transnationalen Unterdrückung.

Die Weltorganisation für Meteorologie hat am 19. Juni einen Bericht über die Klimasituation in Europa veröffentlicht. Darin stellt sie fest, dass sich Europa seit den 1980er Jahren doppelt so stark erwärmt hat wie der globale Durchschnitt. So lag Europa im Jahr 2022 etwa 2,3°C über dem vorindustriellen Durchschnitt (1850-1900), der als Referenz für das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 verwendet wurde. Dennoch weist man auf ein Zeichen "der Hoffnung für die Zukunft" hin, nämlich dass im Jahr 2022 in Europa mehr Strom aus erneuerbaren Energien (22,3%) als aus der fossilen Energie Gas (20%) erzeugt wurde.

Bis zum 10. März 2024 stellt die Whitworth Gallery in Manchester ihre Sammlung von Werken Albrecht Dürers in den Mittelpunkt. Die Ausstellung bietet eine neue Perspektive auf Dürer als Beobachter der Welten des Handwerks, des Designs und des Handels zu Zeiten der Wende vom 16. auf das 17. Jhd.

Bis zum 17. September widmet das Museum Albertina in Wien dem Werdegang des deutschen Malers Georg Baselitz, anlässlich seines 85. Geburtstags, eine Ausstellung. Der Künstler hat dem Albertina Museum und der Morgan Library 100 seiner Werke auf Papier geschenkt und die beiden Museen aufgefordert, jeweils 50 davon für ihre Sammlungen auszuwählen.

Bis zum 6. September findet im Palazzo Reale in Mailand eine Retrospektive statt, die dem Fotografen Mario Dondero gewidmet ist. Die Ausstellung zeigt die Karriere des Fotografen von den ersten Aufnahmen, die er auf seinen Reisen nach Portugal in den 1950er Jahren machte, bis hin zu den Bildern, die er in den 2000er Jahren in Kabul aufnahm.

Bis zum 29. Juli zeigt die BWA-Galerie für zeitgenössische Kunst in Warschau die Ausstellung "Ancestors" von Agnieszka Brzeżańska. Durch Malerei und Keramik erforscht die Künstlerin die Verbindung zwischen der Umwelt und der Kunst. Sie verwendet natürliche Materialien, die sich über lange Zeiträume hinweg verändern, um den Einfluss der Naturkultur auf die Produktion von Ahnenwissen und -glauben aufzuzeigen.

Vom 29. Juni bis zum 26. Juli findet im Königspalast von Pedralbes das Festival Nits de Barcelona statt. Es werden fast 30 Konzerte und andere künstlerische Disziplinen (Theater, Zirkus) angeboten.

Bis zum 10. September zeigt die Pinault Collection die Ausstellung "Forever Sixties" in Rennes, im Couvent des Jacobins. Mehr als 80 Werke, von denen einige noch nie zuvor ausgestellt wurden, geben dem Betrachter die Möglichkeit, die Kunst der 60er Jahre, ihren Platz in der Geschichte der zeitgenössischen Kunst und das Erbe, das sie hinterlassen hat, zu entdecken oder wiederzuentdecken. In der Villa les Roches Brunes in Dinard zeigt die Pinault Collection bis zum 1. Oktober eine Ausstellung, die der Fotografie Irving Penns in den 60er Jahren gewidmet ist.

Die 12. Ausgabe des Festival de Chambord findet vom 1. bis 15. Juli statt. Ein abwechslungsreiches Programm, bestehend aus 13 Konzerten, ist geplant. Am 1. Juli eröffnet das Consuelo Orchestra die zweiwöchigen Festlichkeiten.

Vom 30. Juni bis zum 15. Juli findet das Jazzfestival von Montreux am Genfersee statt. Es wird ein Programm mit Konzerten, mit berühmter Musik und viele kostenfreie Bühnenangebote geben.

Bis zum 2. Juli findet in der Stadt Bantry das West Cork Chamber Music Festival statt. Sechs Konzerte pro Tag und eine Vielzahl von Meisterkursen sind für diese 26. Ausgabe geplant.

Bis zum 19. Juli findet die 72. Ausgabe des Internationalen Musik- und Tanzfestivals von Granada statt. Täglich finden in der Stadt Konzerte und Veranstaltungen statt.

Vom 28. Juni bis zum 8. Juli finden die Rencontres Musicales d'Evian statt. Das Kammermusikfestival begrüßt seit 1976 jedes Jahr einige der größten zeitgenössischen Musiker im Konzertsaal La Grange au Lac.